Go back to blog

Bankfilialen, ein veraltetes Phänomen

MIN READ

Viele verweigern sich, diese Prognose anzunehmen und arbeiten einfach so weiter, wie bisher. Denn sie ahnen nicht, dass sie langsam ihren loyalen Kundenstamm zugunsten von disruptiven Fintech-Technologien verlieren werden.

Es gab eine Zeit, wo alle erforderlichen Transaktionen während Bankbesuchen ausgeführt wurden. Der heutige Kunde bevorzugt aber, seine Bankgeschäfte unterwegs und ohne grosses Drumherum durchzuführen. Dies bedeutet für den ganzen Banksektor weniger Markentreue und viel mehr Wettbewerb.

Heute müssen viele Banken und Finanzinstitute davon ausgehen, dass dem heutigen Kunden die traditionelle Bankpraxis und Dienstleistungen nicht mehr ausreichen. Verbraucher sind auf der Suche nach neuen Tools zur Verwaltung ihrer Finanzen und haben dabei eine fast endlose Reihe von Optionen zur Wahl. Dennoch ist die Tendenz bei der Wahl für die meisten Verbraucher immer noch das Bankinstitut. Sollten die Banken diesen Vorsprung nicht ausnutzen, besteht die Gefahr, dass ihr Monopol auf den bestehenden Kundenstamm und die vorhandenen Beziehungen verloren geht. Sollten sich die Banken den realen Verbraucherbedürfnissen nicht anpassen, werden Kunden nach alternativen Lösungen für die Verwaltung ihrer Zahlungen und Finanzen bei dritten Parteien (Fintechs) suchen.

Die neuen Technologien können die Kundenbindung der Banken aufs Spiel setzen

Vorher war der wesentliche Reiz jeder großen Mainstream-Bank ihr weltweit gefächertes Niederlassungsnetz, mittels welchem sie das Image ihrer Marke und die Markentreue verstärkten. Was aber damals war, gilt heutzutage nicht mehr. Für die gegenwärtigen Bankkunden ist das bestehende Filialennetz ein sterbendes Phänomen. Dies ist auch durch den immer häufigeren Einsatz mobiler Geräte bedingt, aus welchen sich ein unmittelbares Finanzdienstleistungspotenzial ergibt. Dieses war bisher eine ausschliessliche Domäne der Bankfilialen, welche somit ihre langjährige Position verlieren könnten. Neue und vor allem jüngere Kunden wollen keine örtlichen Niederlassungen, sie wollen eine Filiale überall; im Zug, in ihrem Wohnzimmer, in ihren Hosentaschen und sie soll jederzeit erreichbar sein.

Traditionelle Banken sollten Anwendungen zur Verfügung stellen, welche Selfservice, persönliche Beratung, Datenverwaltung und vieles mehr ermöglichen. Brücken zwischen der online Selfservice-Interaktion und den traditionellen Kommunikationsmethoden sollten Kundenzufriedenheit, Abschlussrate und Kundenbindung positiv beeinflussen. Die Zeiten, in denen der Kunde für eine einzelne Banktransaktion Schlange stand, sind definitiv vorbei. Mobile-Banking ist im Vormarsch und wird zu vielen Änderungen, wie auch zur Verbreitung der Fintech-Unternehmen in der Finanzwirtschaft führen.

„Die Änderungen der nächsten 10 Jahre werden nicht so sichtbar sein wie die globale Finanzkrise oder das Platzen der Dotcom-Blase. Und dennoch wird ihre Auswirkung auf die wirtschaftliche Basis vom Bankensektor und die essenziellen Businessmodelle viel bedeutender sein,“ meint McKinsey. 

Banken werden ihren Einfluss verlieren, sollten sie ihre gesamten Dienstleistungen und Marketingmuster nicht überarbeiten.